Ich wuchs mit dem großen Wunsch auf, die Armut meiner Familie zu verringern. Meine Mutter, die mit 30 Jahren verwitwet war, zog meine Schwester und mich mit Würde auf, schickte uns auf die höhere Schule, die nicht im Dorf lag, und nahm nach den acht Stunden in der Baumwollfabrik jede Art von Arbeit an.

Nach meinem Abschluss der Mittelschule und dem als Forstwirt arbeitete ich ab dem Alter von 15 Jahren drei Jahre lang in der Baumschule. Im Alter von 18 Jahren arbeitete ich 14 Stunden auf dem Campingplatz Garda, zum Teil im Geschäft und zum Teil im Bar-Restaurant. So fing ich an, die ersten Sätze auf Deutsch zu lernen.

Der Präsident von Pro Loco bat mich, als Sekretär im Informationsbüro zu arbeiten, diese Stelle hatte ich zwei Jahre inne. Am 15. Juni 1960 erfolgte schließlich die Festanstellung bei der Gemeinde als Angestellter.

In der Zwischenzeit waren viele Hotels wie Pilze aus dem Boden geschossen und die bäuerlichen Fischer fanden sich ohne die geringste Vorbereitung als Hoteliers wieder. Daher baten mich viele Leute, ihnen bei der Verwaltung zu helfen, so dass zu den acht Stunden im Büro weitere acht Stunden in verschiedenen Hotels hinzukamen.

Zu Beginn der Fremdenverkehrssaison 1962 eröffnete ich das Hotel Ilma und der Besitzer, Herr Bortolotti, bat mich, die Verwaltung zu übernehmen, was ich annahm, obwohl ich mit Arbeit mehr als ausgelastet war. Diese umfangreiche Tätigkeit dauerte bis 1970, als ich mit den Ersparnissen aus der vielen Arbeit mein eigenes Haus nur 50 Meter vom Hotel Ilma entfernt baute.

In den darauffolgenden Jahren wurde ich zum Präsidenten des Fremdenverkehrsamts von Limone ernannt, was mit einer erheblichen Verpflichtung zur Teilnahme an internationalen Tourismusmessen verbunden war. Dabei habe ich jedoch viel gelernt. Anfang der 1970er Jahre kam zu meinen zahlreichen Verpflichtungen noch die Leitung der Discoteca Taverna Cristina hinzu, die mir mein Cousin Germano großzügigerweise anvertraut hatte. Mit dieser Tätigkeit verdiente ich gut und als der Mann von Signora Ilma beschloss, das Hotel zum Verkauf anzubieten, kauften Germano und ich jeweils einen Anteil von 30%, während Signora Ilma sich entschloss, die restlichen 40% zu behalten. Das war im Herbst 1982. Ich renovierte sofort das Nebengebäude und stattete alle Zimmer mit neuen Möbeln aus.

Dann begannen wir mit der Baufirma von Germano, die ein Jahr lang keine Aufträge hatte, das Haupthaus zu renovieren, die Kapazität auf 50 Zimmer zu erhöhen und sie mit Toiletten und neuen Möbeln auszustatten.

So begannen wir, Geld zu verdienen, und 2002/2003 erweiterten wir 32 Zimmer, so dass sie geräumig genug waren, um Familien zu beherbergen. Darüber hinaus erweiterten wir den Speisesaal, bauten das Hallenbad, schufen den Fitnessraum und das SPA, den Massageraum, die Taverne und den Konferenzsaal. Wir tauschten die Möbel in den Zimmern, im Speisesaal und in der Bar aus und statteten alle diese Räume mit Klimaanlagen aus. Wir waren das erste 4-Sterne-Hotel in Limone. In der Zwischenzeit musste der Pool erneuert werden und wir haben keine Kosten gescheut, ihn es mit den schönsten Mosaiken zu verkleiden. Schließlich musste noch das Nebengebäude erneuert werden und wir haben uns entschieden, es abzureißen und durch 24 Panoramazimmer mit allem Komfort zu ersetzen.

Mit dem Austausch der alten Fenster und Türen und dem Anstrich der Fassade haben wir die Gesamtrenovierung abgeschlossen. Wir sind stolz auf das, was wir mit so viel Arbeit erreicht haben.

Um das touristische Angebot zu vervollständigen haben wir im Laufe der Jahre 92 Zimmer und 12 Mini-Suiten renoviert und eine wunderschöne Villa mit 5 Apartments und einem Pool in einem 4.000 qm großen Olivenhain gebaut.

Aber ohne Gäste ist das schönste Hotel der Welt nur eine leere Hülle. Inzwischen sind etwa die Hälfte unserer Gäste Stammgäste (die auch während der Pandemie pünktlich kamen) und das macht uns stolz, weil es zeigt, dass sich unsere Einrichtung jedes Jahr verbessert hat. Und wir dafür Komplimente bekommen. Seit den Anfängen (1982) unterhält der alte Besitzer jeden Abend die ankommenden Gäste mit einem Aperitif und gibt ihnen Informationen und Ratschläge, so dass eine persönliche Beziehung entsteht, die sehr geschätzt wird, weil sie den Gästen das Gefühl gibt, verwöhnt zu werden.

Einige unserer Mitarbeiter sind schon seit Jahren bei uns und gemeinsam haben wir unsere Küche, die reichhaltig und abwechslungsreich ist und traditionelle und Gardasee-Spezialitäten bietet, jedes Jahr verbessert. Das Ganze wird mit Öl und Zitronen aus unserem Garten verfeinert.

Mein Ziel ist es, meiner Familie eine wirtschaftliche Sicherheit ohne Sorgen zu geben, die es ihnen ermöglicht, mehr Zeit zu haben, ihre Kinder und Enkelkinder zu genießen, als ich hatte. Ich bin stolz auf meine Kinder, die ich in der Lage sehe, das Anwesen jedes Jahr verbessern, auf meine Frau und meine beiden Enkelkinder, die in ihren Eltern sicherlich die besten Lehrer für ihr Leben haben. Was mich betrifft, so werde ich immer zum Inventar des Hotels gehören, um den Kunden Kontinuität in der Führung des Hotels zu garantieren.